Trans|formator:in gastiert in Deutschkreutz: Der Bahnhof als Motor – Ort in Bewegung

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Geht es um den Bahnhof oder um den Ort? Wie Ort und Bahnhof zusammenspielen und wie es gelingt, mit einer gesamtheitlichen Perspektive, vielfältige positive Veränderungen der Verkehrsberuhigung und Ortsbelebung anzustoßen, konnte sich das Trans|formator:in Projektteam bei strahlendem Sonnenschein in der Pilotgemeinde Deutschkreutz überzeugen.

Johannes Kellner, Projektleiter von der Mobilitätszentrale Burgenland führte durch die Wirkstätten der Trans|formator:in in der Weinbaugemeinde. Die Route spannte sich vom Rathaus, Schulzentrum, den Bereich des Kirchplatzes und über die Hauptstraße zum Bahnhof.

Unter dem Dach „Deutschkreutz stellt die Weichen für die Zukunft“ ist einiges in Bewegung gekommen. Der geplante Bahnhofsumbau in Deutschkreutz zu einem multimodalen Knoten führte zu einer Auseinandersetzung mit der Anbindung des Bahnhofs an den Ort, der Mobilität von Deutschkreutz bis zu einem ersten Bild für die Ortskernbelebung. Mobilitätskonzept, Detailkonzept Bahnhofsvorfeld und Detailkonzept Ortszentrum sowie ein Fußverkehrskonzept für Deutschkreutz wurden bereits entwickelt und vom Gemeinderat bestätigt.

Die neue Schulstraße fand reges Interesse.

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Quick Wins machen Ergebnisse rasch greifbar

Erste „Quick Wins“ wie die Verbesserung der Bus-Fahrplaninformation oder die erste Schulstraße des Burgenlands wurden ebenfalls schon umgesetzt.  Somit gibt es bereits sichtbare Ergebnisse für die Ortsbevölkerung. „Die Schulstraße ist eine Win-Win-Win Situation. Zufriedene Anrainer:innen, zufriedene Direktion, hohe Akzeptanz bei Schülern:innen und Eltern – eine sichtbare Veränderung des Mobilitätsverhaltens am Schulweg.“

Partizipation erfolgte in vielfältigen Formaten. „Bei der breiten Beteiligung mittels Mobilitätserhebung zeigte sich der starke Wunsch in Deutschkreutz, sich zu Fuß oder mit dem Rad bewegen zu können“, erläuterte Johannes Kellner. Bei Beteiligung „Aktiv auf die Menschen zugehen“, ist dabei hilfreich. Mit Besuchen von Stakeholdern sowie Handel und Gastronomie kam man weiter ins Gespräch.  Auch die Schulen bewährten sich als Treiber für Verkehrsberuhigung. 

Leuchtturmprojekt Ortsumfahrung

Ein Leuchtturmprojekt ist die Verkehrsberuhigung der B62, die den Ort vom Bahnhof trennt. Hier gibt es Vorschläge durch die Attraktivierung der bestehenden Umfahrung und entsprechender Verkehrslenkung, eine wertvolle Entlastung im Bahnhofsbereich zu erzielen. Auch wird auf der B62 eine Temporeduktion auf 30 km/h im Ortszentrum angestrebt.

Die Belebung des Ortes durch eine Neugestaltung des Ortzentrums steht ebenso ganz oben auf der Agenda. Die Vertreter:innen des Trans|formator:in Projektteams waren von den Plänen beeindruckt und bestätigten das hohe Potenzial der Deutschkreutzer Hauptstraße, insbesondere im Bereich der Kirche, für eine Verkehrsberuhigung und eine damit verbundene Aufwertung des Ortskernes.

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Der Kirchplatz in Deutschkreutz mit großem Ortskern-Potential für Verkehrsberuhigung 

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Der Kirchplatz von der anderen Seite

Status und Ausblick Bahnhofsumbau

Beim Bahnhofsumbau bzw. Gestaltung des Vorplatzes werden aktuell zwei Varianten diskutiert. Beide mit umfangreichem Angebot an B&R und P&R-Angeboten, sowie direkter Busanbindung. Aktuell laufen die Verhandlungen mit der ÖBB über eine zusätzliche Bahnsteigkante und damit eine bessere Anbindung des Bahnhofs an den Ort. Der erste Bauschritt der Verlegung des Güterverladebahnhofes soll schon 2026 abgeschlossen sein.

Nach der Führung ging es für Johannes Kellner und Katja Arzberger (VOR), die das Projekt in Deutschkreutz ebenso unterstützt, weiter zum Fotoshooting für die Aktion Schulwegdetektiv:innen.Das Trans|formator:in Projektteam war beeindruckt. Die Weichen sind gestellt in Deutschkreutz.

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Bahnhof Deutschkreutz mit überdachten Radabstellanlagen im Hintergrund

Weitere Eindrücke aus Deutschkreutz

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Überraschende Initiative das lokalen Spar-Marktes: Ein Teil des Parkplatzes wurde zum idyllischen Garten mit Sitzgelegenheit.

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Das neue Sozialzentrum: Eine Anbindung mit geschützten Querungshilfen über die Hauptstraße bietet sich an.

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Johannes Kellner, Mobilitätszentrale Burgenland vermittelte eindrucksvoll die umfassende Entwicklung.

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Das Rathaus – Ausgangspunkt der Exkursion in Deutschkreutz.