Simone Reis: Der Grazer Weg

Graz ist in vieler Hinsicht Vorreiter bei Mobilität und in gewisser Weise bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes: Tempo 30-Pionier, der Anteil des Radverkehrs ist traditionell einer der höchsten in Österreich – auch die Bewohner:innen der Hauptstadt der Steiermark machen sich Straßen und Plätze gerne zu eigen. Ein wenig mediterranes Flair schwebt über dieser Stadt. Was macht diese Kultur aus? Was sind die Säulen der Transformation in Graz?

Seit den frühen 1990er-Jahren gilt Tempo 30. Graz war die erste Stadt in Europa, die Temporeduzierungen flächendeckend für Nebenstraßen und vor Schulen und Krankenhäuser eingeführt hat. Welche Rolle dabei Aktivbürger:innen hatten, führt Simone Reis von der Stadtbaudirektion Stadt Graz im Video aus und erläutert welche aktuellen, strategischen Felder im Verkehrsbereich für die Stadtentwicklung von Graz zentrale Bedeutung haben.

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Graz begegnet dem starken Bevölkerungswachstum der letzten Jahrzehnte mit verstärkter Förderung des Radverkehrs und dem Ausbau des öffentlichen Verkehr. Der Model-Split bestätigt: „Der stärkste Anstieg zeigt sich beim Radverkehr, bei dem auch das größte Potential gesehen wird und in absoluten Zahlen auch ein Anstieg bei den Öffis.“ Aktueller Trend oder mehr? „Die Anträge für eine Ausnahmegenehmigungen für das Parkpickerl sind in Graz rückläufig“ – möglicher Weise ein Trend eines Fortschreitens der Mobilitätswende und Sinken des Motorisierungsgrades?

Simone Reis betont die Wertehaltung der Stadt Graz, „so steht bei der Verkehrspyramide der Fußverkehr ganz oben, gefolgt vom Radverkehr und dem öffentlichen Verkehr“. Auch die „15 Minuten Stadt ist ein wesentliches Ziel in der Stadtentwicklung“, das schon weitgehend funktionert und weiter in der Strategie forciert wird.

Simone Reis betont, so gute Infrastruktur für zu Fuß gehen, Radfahren und öffentlichen Verkehr anzubieten zu wollen, damit Bürger:innen „das Auto nicht mehr brauchen und auf andere Mobilitätsformen umsteigen, weil es eigentlich bequemer ist“.

Im Video erläutert Simone Reis ihre Einschätzung zum Potenzial temporärer Maßnahmen für eine klimafreundliche Stadtentwicklung und die Rolle aktiver Beteiligungsprozesse für die Stadt Graz.

© Simone Reis

Die Verkehrspyramide in Graz macht klar, welche Wertehaltung die Verkehrsstrategie prägt. Der Fußverkehr steht dabei ganz oben.

Simone Reis

Projektkoordinatorin Stadtbaudirektion Stadt Graz

Steckbrief Mag. Simone Reis

Mag. Simone Reis ist seit 2009 fester Bestandteil der Stadtbaudirektion in Graz und ist für verschiedenste Aufgabe der Projektkoordination im Bereich integrativer Stadtentwicklung und Stadtteilmanagement tätig. Von 2015 – 2018  hat sie erfolgreich mehrere Beteiligungsprojekte im Rahmen des Griesviertelprozesses geleitet, wo eine neue Griesviertel-DNA aus den unterschiedlichen Beteiligungsformaten entstanden ist. Auch die Beteiligungsverfahren für die Umgestaltung des Annenviertel tragen die Handschrift von Simone Reis. 

© TUGraz – Kaiserfeldgasse

Die Wünsche aus dem Beteiligungsprozess Kaiserfeldgasse wurden schon am Folgetag gemeinsam mit den Bürger:innen in einer Möblierung umgesetzt.

© TUGraz – Kaiserfeldgasse Workshop
© TU Graz – Kaiserfeldgasse Aufbau
© Maria Reiner -Griesgasse
© Maria Reiner -Griesgasse

Links:

  1. Leitung des Beteiligungsprozess Annenviertel 2012 – Ein Interview mit Simone Reis
  2. Leitung Beteiligungsprojekte Griesplatz 2015-18 mit Fokus auf Platzgestaltung & Verkehrsberuhigung
  3. Mitwirkung bei der Radoffensive Graz
  4. Mitwirkung bei der Umgestaltung des Neutorviertel und bei den Beteiligungsprozessen Kaiserfeldgasse