St. Pölten macht’s vor: Trans|formator:in gastiert in NÖ’s Hauptstadt.

Hauptplatz von St. Pölten.
© katapult

Der erste Stopp unserer Exkursionsreihe in die Pilotregionen führte das Projektteam nach St. Pölten. Die Hauptstadt Niederösterreichs hat sich recht unbemerkt zu einem Vorreiter bei der Transformation öffentlicher Räume entwickelt – und das kommt gut an. Bürgermeister Matthias Stadler gestaltet mit seinem Team schon über 20 Jahre die Geschicke der Stadt.

Das Objekt der Transformation: die Josefstraße.

Gemäß Generalverkehrskonzept ist die Josefstraße eine der vier Umweltverbundachsen St. Pöltens. Im Zuge der Trans|formator:in sollen die Potentiale für mehr Aufenthaltsqualität, Reduktion der der Pkw-Verkehrsbelastung und Steigerung der Attraktivität für aktive Mobilität ausgelotet und mögliche Beteiligungspfade eruiert werden.

St. Pölten:

56.000 Einwohner, gleich viel Arbeitseinpendler:innen und genauso viele Bildungspendler:innen. Direkt an den Bahnhof angrenzend präsentiert sich das Zentrum der aufstrebenden, jüngsten Landeshauptstadt präsentiert im prachtvollem Barockstil und mit hoher Aufenthaltsqualität, dank verkehrsberuhigter Innenstadt.

Klimapionierstadt, VCÖ-Preise und größtes Schwammstadtprojekt Österreichs

St. Pölten ist eine der 6 Klimapionierstädte Österreichs, hat Schritt für Schritt die Altstadt verkehrsberuhigt und großteils zu einer Fußgänger:innenzone und Begegnungszone umgestaltet. Zuletzt wurde der Domplatz, der großteils als Parkplatz diente, autoverkehrsbefreit – und damit verbunden – ebenso der Bereich um die Wiener Straße. Eben wurden in St. Pölten die Bauarbeiten für das größte Schwammstadtprojekt in Österreich in einer Altstadt, den 1,8 km langen Promenadenring gestartet, für das die Stadt den VCÖ-Mobilitätspreis 2022 erhielt – ein Vorzeigeprojekt in enger Zusammenarbeit mit den Planungs- und Kommunikationsbüros Raumposition, con.sens mobilitätsdesign und katapult.

Auch 2023 geht der niederösterreichische VCÖ-Mobilitätspreis nach St. Pölten, da allerdings für die „Leitkonzeption Aktive Mobilität“ – in das St. Pölten beispielgebende € 35,- je Einwohner:in jährlich investieren möchte. Der Stadtbus heißt hier übrigen „Lup“ ganz nach dem Wappentier von St. Pölten, dem Wolf – das schafft Identität.

22 der 23 Partner:innen ließen sich die spannende Exkursion in St. Pölten nicht entgehen

© katapult

Engagement, Teamgeist und Kontinuität

Da wäre einmal Bürgermeister Matthias Stadler, der nun schon seit fast 20 Jahren für Beständigkeit in der Politik der NÖ Landeshauptstadt sorgt und sich auf sein Team der Stadtentwicklung rund um Jens de Buck mit Carina Wenda und Manuel Hammel verlassen kann, die mit Bedacht und Weitsicht für zukunftsfähige Stadt- und Verkehr´splanung brennen.

Flächenmangel & Nutzungskonflikte? Ein Versuch, alle Interessen abzuwägen!

Manuel Hammel (Verkehrsplaner, Stadt St. Pölten) ist seit 2021 Teil der Verkehrsplanung der Niederösterreichischen Landeshauptstadt und ein zentraler Player in der langfristigen Stadt- und Verkehrsplanung. In seinem Impulsvortrag im Vorfeld der Begehung in St. Pölten spannt er den Bogen von der Stadt-Historie über die bisherigen hin zu den aktuellen Masterplänen und Verkehrskonzepten: Die Grundlagen für die Planungen rund um Josefstraße, Promenadenring und Fußgänger:innen-Zone.

Niederösterreichischen Landeshauptstadt und ein zentraler Player in der langfristigen Stadt- und Verkehrsplanung. In seinem Impulsvortrag im Vorfeld der Begehung in St. Pölten spannt er den Bogen von der Stadt-Historie über die bisherigen hin zu den aktuellen Masterplänen und Verkehrskonzepten: Die Grundlagen für die Planungen rund um Josefstraße, Promenadenring und Fußgänger:innen-Zone. 

Wesentliche Ziele des 2014 erarbeiteten Generalverkehrskonzepts, mittlerweile geschärft im Leitkonzept Aktive Mobilität:

  1. Verringerung des Kfz-Verkehrs durch Verringerung der Abhängigkeit vom privaten Pkw,
  2. Verkehrsverlagerung und -beruhigung,
  3. Förderung des Radverkehrs,
  4. Aufwertung des öffentlichen Raums,
  5. Schaffung von attraktiven Fußwegen,
  6. zukunftsweisende Mobilität in neuen Stadtteilen sowie
  7. Festlegung der Lebensraum-/Umweltverbundachsen.

Fakt: Die Leitkonzeption Aktive Mobilität befindet sich in der finalen Phase und soll bis Ende 2023 im Gemeinderat beschlossen werden.

© katapult

Manuel Hammel führt kurzweilig durch St. Pölten, Josefstraße / Ecke Doktor-Karl-Renner-Promenade

© GoogleMaps

Route der Trans|formator:in durch St. Pölten

Die Josefstraße – weiter gedacht: Festlegung einer neuen Straßentypologie

Bereits im Generalverkehrskonzept 2014 wurde mit der Festlegung von sogenannten Umweltverbundachsen eine neue Straßentypologie für St. Pölten konzipiert. Als eine dieser Umweltverbundachsen kann die Josefstraße zeigen, welches Potential an Aufenthalts-, Erleb- und Gestaltungsqualität des öffentlichen Raums im urbanen Kerngebiet zu bieten hat.
In einem Stadtspaziergang konnten wir uns von den bisherigen Maßnahmen und den geplanten Bauarbeiten selbst überzeugen. Dabei wurden die Fußgänger:innen-Zone bis hin zum Domplatz, die Kremsergasse und die Kremser Landstraße begangen, der Promenadenring mit dem Bus befahren und die Josefstraße mit Endpunkt beim Rathaus wieder zu Fuß bestritten – sehr aufschlussreich.

„Großes Danke“ an St. Pölten und Manuel Hammel.

Links:

  1. Promenadenring Umfassende Info zur Neugestaltung des Promenadenrings