Bürgermeister Peter Eisenschenk: Beteiligungs-Kultur als Selbstverständnis.

Der Erfolg der Volksbefragung Nibelungenplatz, bei der 60% für den intensivsten Umbau gestimmt haben, ist nicht vom Himmel gefallen. Eine wichtige Rolle spielte die langjährige Beteiligungskultur in Tulln. In der „Stadt des Miteinanders“ ging es schon 2014 in 80 Bürgerabenden durch ganz Tulln. 2024 hat es insgesamt 44 Bürgergespräche in Tulln gegeben. „Ich ziehe sie gerne zu Rate“ steht einladend auf der Website des Langzeitbürgermeisters. Die Tullner:innen schätzen diese Beteiligungskultur. Bei der Gemeinderatswahl 2025 gab es gegen den allgemeinen Trend neuerlich Zuwachs. Knapp 60% der Bürger:innen schenkten Mag. Peter Eisenschenk das Vertrauen – nach über 58% 2020.

„Jeder, der hier wohnt, hat das Recht mitzusprechen“, zeigt sich Mag. Peter Eisenschenk offen für seine Bürger:innen. Welche Tipps er für Bürgermeister:innen hat, wie gute Selbstreflexion gelingt, wie man Kritiker:innen einbindet und welche Bedeutung öffentliche Plätze für den sozialen Zusammenhalt haben, führt der Bürgermeister von Tulln im folgenden Interview aus. Und, dass man sich manchmal auch den parteiinternen Widerständen stellen muss. „Die Menschen, die hier leben sollten die Richtschnur sein. Denn, wenn nur das passiert, wo die geringsten Widerstände sind, dann ist man in Wahrheit nicht stark.“

Das Interview wurde vor der Eröffnung des Nibelungenplatzes 2024 aufgenommen.

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Weitere Empfehlungen von Mag. Peter Eisenschenk

  • „Polarisierende Themen sollten in einer Zeit besprochen werden, wo Wahlen kein Thema sind.“
  • „Es ist unverzichtbar für eine Stadt, ein Alleinstellungsmerkmal zu haben und dieses Profil auch zu pflegen.“ (Tulln etabliert sich als Gartenstadt)
  • „Früher brauchten die Städte den Handel, jetzt braucht der Handel die Städte. Eine hohe Aufenthaltsqualität im Zentrum wird immer mehr zu einem strategischen Faktor.“
  • „Lebenswerte Städte sollten möglichst viele attraktive öffentliche Plätze schaffen, welche die soziale Verbundenheit stärken.“ 
  • „Zeit für neue Perspektiven: Sich die Frage stellen, aus welcher Perspektive habe ich Dinge noch nicht gesehen?“
  • „Sich mit kritischen, aber auch ermutigenden Personen umgeben, mit denen ein ehrliches Reflektieren stattfindet.“ 

Projekte der Stadtentwicklung und des Miteinanders von Bürgermeister Peter Eisenschenk:

  1. 80-Tages-Tour 2014: 80 Bürger:innen-Abende, 1800 Hinweise, Wünsche und Anliegen der Bürger:innen erhoben (Bericht Tulln-Info S16-17)
  2. Tulln-Tour 2024: 44 Bürger:innen-Abende, 850 Hinweise aus der Bevölkerung. Gespräche im kleinen Kreis. Bürgermeister Eisenschenk tourt gemeinsam mit Vertreter:innen aller Parteien zu insgesamt 44 Bürgergesprächen. (Bericht auf Tulln.at und Tulln-Info S4-5)
  3. Neujahrstreffen mit Bürger:innen und Bürgern: Seit 2009 bestehendes, jährliches Ereignis – Austausch- und Informationsmöglichkeit. (Bericht auf PeterEisenschenk.at.)
  4. Grünpatenschaften: Als erste „Natur im Garten“-Stadt Österreichs pflegt Tulln sämtliche Grünräume ohne Glyphosat. Das ist personalintensiv. Die Bürger:innen helfen mit. Seit Beginn im Jahr 2012 haben über 150 Personen Patenschaften für öffentliche Grünflächen übernommen. Stand 2016. (Bericht auf Mein Bezirk.)
  5. Neugestaltung des Nibelungenplatzes 2024: Grüne Umgestaltung des Platzes beim Rathaus mit großer Bürger:innen-Beteiligung inklusive Volksbefragung. Schwammstadtprinzip und Gartenbegrünung statt Beton und Parkplätze. Neugestaltung Nibelungenplatz (Tulln.at), Interview am Nibelungenplatz (NÖ Gemeindebund), Partizipationsprozess Nibelungenplatz (transformatorin.at), „ERDREICH“-Bodenschutzpreis, VCÖ-Mobilitätspreis 2023
  6. Attraktivierung der Donaulände: Durch vielfältige Umgestaltungsmaßnahmen wurde die Tullner Donaulände vom städtischen Randgebiet zu einem vielseitig nutzbaren Aushängeschild der Stadt. (Bericht von Grünplan Landschaftsarchitekten)
  7. Neugestaltung Klosterweg: Attraktivierung des Weges von der Donaupromenade ins Stadtzentrum (Bericht auf Mein Bezirk)
  8. Die Stadt Tulln ist Klimapionierstadt und auf dem Weg in die Klimaneutralität
  9. Klimamanifest 2019: Innerhalb der kommenden 20 Jahre soll die gesamte Gartenstadt Tulln das Ziel „CO2-neutrale Stadtgemeinde“ erreichen. (Bericht auf tulln.at)
  10. LISA – regionale Mobilitätsangebote: Bedarfsverkehr Tulln (LISA.Shuttle) ergänzt mit Leihradsystem, E-Carsharing-Stellplätze oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge. LISA-Projektwebsite
  11. Stadt des Miteinanders: Vielfältige Tullner Plattform und Mitmachbewegung, die das Miteinander in der Stadt zum Grundprinzip macht und stärkt. (Vortrag NowConference, Website Stadt des Miteinanders, Tulln-Info S24-S25)
  12. Tulln Strategie 2030: „Tulln 2030 klimaneutral gestalten“. Expert:innen erstellten gemeinsam mit Bürger:innen diesen Masterplan. (Bericht auf e5-Niederösterreich)
  13. Modernisierung Hauptbahnhof 2018: vorgezogene Modernisierung des Hauptbahnhofes Tulln. Grundstein für eine Multimodale Anbindung Tullns. (Bericht auf PeterEisenschenk.at)
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Foto © Norbert Kniat

Die Schönheit der Stadt und Ihrer Plätze hat einen großen Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden der Bewohner:innen, auf den sozialen Zusammenhalt und auf das Miteinander.

Mag. Peter Eisenschenk

Bürgermeister Tulln

Steckbrief Bürgermeister Peter Eisenschenk

Der gebürtige Tullner lebt, wie er sagt, „tief verwurzelt“ in Tulln. Er ist seit 1997 Mitglied des Tullner Gemeinderates; Erst als Stadtrat für Agrar, Umwelt und Gesundheit (2002 bis 2005), als Vizebürgermeister, zuständig für die Bereiche Finanzen, Umwelt und Gesundheit (2005 bis 2009). Er war Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat (Jänner 2007 bis Oktober 2008) und ist seit 2009 Bürgermeister der Stadt Tulln.

Darüberhinaus ist Mag.Peter Eisenschenk Direktor an der HAK/HAS Tulln und unterrichtet kaufmännische Gegenstände.

Links:

  1. Stadt Tulln Website der Stadt Tulln
  2. Bürgermeister Peter Eisenschenk Webseite von Mag. Peter Eisenschenk