Radinfrastruktur effektiv optimieren

Radweg
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Meldeplattformen ermöglichen das direkte Melden von Problemen, die die Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr betreffen. Nutzer:innen können auf der Plattform beispielsweise auf Gefahrenstellen, fehlende Radwege oder schlechte Straßenbedingungen aufmerksam machen.

Die Meldungen werden gemäß der festgelegten Prozessabläufe an die zuständigen Behörden, Straßenerhalter:innen, Planer:innen oder andere Institutionen zugewiesen. So können die gemeldeten Probleme gelöst oder zumindest verbessert werden und die Sicherheit der Nutzer:innen erhöht werden. Die Bearbeitung der Meldungen wird durch ein Auftragsmanagement unterstützt, sodass für die Ersteller:innen und Bearbeiter:innen einer Meldung der Bearbeitungsstand nachvollziehbar ist.

Die Verwaltung profitiert von Informationsbündelung

Die Gemeinden profitieren davon, dass alle Meldungen in einem System zusammenlaufen und dort gebündelt bearbeitet werden können. Im Idealfall sind Meldeplattformen so gestaltet, dass nur die jeweils zuständige Stelle mit der Meldung alle Informationen erhält, die sie für die Bearbeitung benötigt. Zuständige Bearbeiter:innen erhalten eine Benachrichtigung per E-Mail, wenn eine Meldung für ihr Zuständigkeitsgebiet eingegangen ist. Bei Rückfragen können die Meldenden kontaktiert und über die Behebung des gemeldeten Mangels informiert werden. Auch einer anderen Stelle kann eine Meldung zur Bearbeitung zugewiesen werden.

Als Bürger:in etwas bewirken können

Gefährliche Stellen auf der Geh- oder Radfahrstrecke wie uneinsichtige Kreuzungen, schlechter Wegezustand, Engstellen, unklare Enden oder gar das Fehlen jeglicher Infrastruktur können frustrierend sein, vor allem, wenn derartige Stellen regelmäßig passiert werden müssen. Doch auch fehlende Markierungen, verwirrende Wegweiser oder zugewachsene Wege können Anlass zu Ärger sein: häufig sind es gerade die kleinen Mängel, die einem die Route verleiden. Hier gilt es, die Kommunikation zwischen Individuum und Verwaltung zu erleichtern – und zwar nicht nur in Richtung der Verwaltung, sondern auch zurück zum bzw. zur Meldenden: mit transparenter Information zum Status der Bearbeitung des Missstandes.

Schlüsselfunktionen: Benutzerfreundlichkeit

Meldeplattformen sind online und somit unabhängig von Öffnungszeiten oder Amtsstunden erreichbar. Das Suchen nach der zuständigen Behörde oder Abteilung entfällt, da die eingegebene Meldung automatisch an die richtige Stelle weitergeleitet wird. Verwaltungsintern werden Arbeitsprozesse bestmöglich unterstützt. Die Ansprechpersonen bei den betroffenen Kommunen können die Meldungen online verwalten, bearbeiten und für Rückfragen mit den Meldenden direkt Kontakt aufnehmen. Meist sind die Plattformen auch mobil zugänglich, wodurch direkt am Weg ein Foto der Situation hochgeladen werden kann.

Etablierte Systeme

Ein Beispiel für ein etabliertes System ist die Meldeplattform Radverkehr in Hessen. Sie bietet Radfahrer:innen in der Region um Frankfurt am Main einen direkten Kommunikationskanal zur öffentlichen Verwaltung. Auch die Apps „Sag’s Wien“ oder „Schau auf Linz“ sind Beispiele für Meldeplattformen, die Feedback zu Mängeln im Verkehrssystem durch Bürger:innen ermöglichen.

Die aktuellen Smart City- und Digitalisierungsinitiativen ebnen den Weg für weitere kommunale Angebote, die die Verwaltung unterstützen und gleichzeitig gesellschaftlichen Gewinn bringen.

Win-Win Situation für Verwaltung und Wegebenutzer:innen

Mit Meldeplattformen haben die Nutzer:innen von Verkehsinfrastruktur die Möglichkeit, selbst etwas zur Verbesserung ihrer täglichen Wege beizutragen. Dadurch erhöht sich die Servicequalität für Radfahrerinnen bei gleichzeitiger Reduktion der Arbeitsaufwände in der öffentlichen Verwaltung. Ressourcen können direkt an den richtigen Stellen eingesetzt werden – nämlich dort, wo konkrete Mängel gemeldet wurden.