Aktivierende Befragung

Frauen unterhalten sich auf Parkbank
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Auf die Menschen dort zugehen, wo diese sind – und so eine breitere Einbindung von Zielgruppen im Beteiligungsprozess ermöglichen.

Die aktivierende Befragung ist ein persönliches Gespräch zur gezielten Einholung von Meinungen, Bedürfnissen und Ideen. Die Ansprache der Personen erfolgt in ihrer alltäglichen Umgebung (im öffentlichen Raum, Zuhause, etc.). Ziel ist es Meinungen von Personengruppen zu erheben und sie für weitere Prozesse zu aktivieren.

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Kosten: abhängig von
Ort, Umfang etc.

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Aufwand: abhängig
von Umfang und Dauer

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Vorwissen: mittel
Teilnehmer:innen: variierende Anzahl, abhängig von verfügbaren Ressourcen

Einsatzbereiche

  • Wenn die Bevölkerung sowohl informiert als auch in weiteren Prozessen eingebunden werden soll
  • Ermöglicht ein umfassendes Bild unterschiedlicher Meinungen
  • Besonders für die Beteiligung von schwer erreichbaren Personengruppen (zB. marginalisierte Gruppen, Personen mit geringen Zeitressourcen, etc.) geeignet

Ergebnisse

  • Detaillierte Information zu Bedürfnissen, Wünschen und Ideen spezifischer Personen(-gruppen) sowie zu bestimmten Themen
  • Ansprache von Personengruppen, die durch andere Formate nicht (ausreichend) erreicht werden bzw. oftmals unterrepräsentiert sind

Empfohlener Ablauf

Vorbereitungsphase

  1. Ziel der Befragung festlegen
  2. Eine entsprechende Kenntnis bei den Durchführenden über den Planungszeitraum ist eine wichtige Grundlage, ggf. Erhebung weiterer Information zum Gebiet
  3. Leitfaden für das Gespräch der Zielgruppe entsprechend gestalten (Verständlichkeit, etc.)

Umsetzungsphase

  1. Das Ziel der Befragung und die Weiterführung der Ergebnisse ist klar zu kommunizieren (Grund, wofür die Teilnehmenden ihre Zeit aufwenden)
  2. Durchführung der Befragung
  3. Systematisierte Auswertung der Befragungsergebnisse

Nachbereitungsphase

  1. Überprüfen, ob die gewünschten Informationen erhoben werden konnten
  2. Reflexion der Erfahrungen mit der Methode (implizit Gelerntes explizit machen)

Weitere Aktivierung:

  1. Kommunikation und (öffentliches) Rückspielen der Ergebnisse
  2. Möglichkeit für weitere Beteiligung schaffen, Ziel ist eine längere Aktivierung im Anschluss an die Befragung
  • Durchführung durch geschultes Personal (zB. Konfrontation mit herausfordernden Situationen)
  • Flexibel einsetzbar und individuell an jeweilige Zielgruppe anpassbar
  • Dauer: mehrere Wochen bis Monate (abhängig von Gebiet und Zielsetzung)
  • Die Sicherstellung der Einbettung in den Gesamtprozess (weitere Möglichkeit zur Teilnahme im Anschluss an die Befragung) ist wichtig

Hürden

  • Erreichen benachteiligter Personengruppen, Sprachbarrieren, etc.
  • Aktivierung der Personen im Anschluss an die Befragung
  • Ergebnis stark von Beteiligungsbereitschaft der Personen abhängig
  • Ich bin eine Hürde und unabhängig zur Lösung

Lösungen

  • Einfache Gestaltung der Befragung, Durchführung durch Personal mit entsprechenden Kenntnissen (bspw. Sprachkenntnisse, kulturelle Spezifika, etc.)
  • Bereits vorab entsprechende Möglichkeiten/Formate bedenken und diese gezielt bewerben
  • Ziele klar kommunizieren, möglichst einfache Gestaltung, nah am Alltag der Befragten und ohne hohen Zeitaufwand (low-level)