Temporäre Interventionen (Tactical Urbanism) für Beteiligung

Abbildung temporärer Maßnahmen, Pflanztröge, Bänke
©Stadt Wien, Christian Fürthner

Dieses Tool thematisiert temporäre Interventionen als Beteiligungsstrategie. Mehr Infos zur Anwendung temporärer Inverventionen in einem Planungsprozess finden sich hier.

Bei temporären Interventionen handelt es sich um eine Methode in der Stadtentwicklung mit deren Hilfe temporäre, kostengünstige und
skalierbare Interventionen langfristige Veränderungen anstoßen soll. Eine besondere Stärke der Methode liegt in der Möglichkeit partizipativer Teilhabe während der Planung, Gestaltung und Durchführung.

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Kosten: im Vergleich zur permanenten Umsetzung

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Aufwand: Prüfung des rechtlichen Rahmens, Aufstellen eines ko-kreativen Projektteams

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Vorwissen

Einsatzbereiche

  • Möglichkeit zur ko-kreativen Einbindung von Anrainer:innen und lokalen Gewerbetreibenden
  • Möglichkeit zur Einbringung und Erprobung von Wünschen von Anrainer:innen und lokalen Gewerbetreibenden

Ergebnisse

  • Kurzfristige / Temporäre Erfahrbarkeit von Projekten
  • Gestiegene Akzeptanz, u.a. aufgrund der Erfahrbarkeit oder der unmittelbaren Einbeziehung in die Planungsprozesse bzw. Ermöglichung der Umsetzung einer Idee
  • Steigerung der Identifikation mit einem Projekt
  • Stärkung der Beziehungen zwischen Anrainer:innen, lokaler Gewerbetreibenden, NGO’s und Verwaltungen
  • Gesteigertes Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer:innen des Raums
  • Schaffung neuer Verbindungen rund um das Planungsprojekt aufgrund der (neuen) sozialen Interaktionen durch die Umsetzung von Tactical Urbanism – Maßnahmen

Empfohlener Ablauf

  1. Identifikation eines Standorts zur Erprobung
  2. Zusammenstellen eines ko-kreativen Projektteams (Anrainer:innen, lokale Gewerbetreibende, NGOs, Stadtverwaltung …)
  3. Ko-kreative Entwurfsgestaltung eines Konzepts zur Anwendung eines Tactical-Urbanism-Ansatzes
  4. Umsetzung des Tactical-Urbanism-Ansatzes

Unter dem Tag Temporäre Umgestaltung gibt es weitere Inspirationen!

  • Strategische Einbettung / Positionierung beachten für die Außenkommunikation
  • Vorabstimmung von (rechtlichen) Vorgaben und Richtlinien
  • Adäquate Auswahl von Materialien
  • Verkehrssicherheit stets mitdenken!
  • Offenheit für die Position anderer mitdenken (Perspektivenwechsel)
  • “Verbündete” Partner in der Nachbarschaft suchen und einbinden (z.B. Schulen, soz. Einrichtungen)

Hürden

  • Desinteresse seitens Anrainer:innen / lokaler Gewerbetreibende sich einzubringen
  • Desinteresse seitens Stadtverwaltung / Politik zur Erprobung temporärer Interventionen
  • Mangelndes gegenseitiges Verständnis; Konflikte zwischen Stakeholdern
  • Unkenntnis über Konzept suggeriert Außenstehenden “Unfertigkeit” eines Projekts

Lösungen

  • Über Methode, Möglichkeitsraum und Gestaltungspotenziale informieren, “begeistern”
  • Aufzeigen von Good-Practice-Beispielen, Aufzeigen des Mehrwerts der Erprobung
  • Transparente und offene Kommunikation, ggfs. Einbinden einer Moderation
  • Hochwertiges Gestaltungsdesign und Kommunikation

Rechtliche Rahmenbedingungen

Temporäre Interventionen sind in Österreich aus rechtlicher Perspektive so zu gestalten, als würden diese permanent gestaltet werden. Es gibt hier keine Ausnahmeregelung oder „Experimentierklausel“ wie beispielsweise in Deutschland.

Praxisbeispiele